Der Ulmenhof

kuhe-ulmenhof

Der Anbau

Auf unseren 12 ha Ackerfläche werden im Fruchtwechsel verschiedenene Weizensorten, Roggen, Futtermischgetreide (Hafer-Gerste-Erbsen), Kleegras, sowie Kartoffeln angebaut. Die Anbauflächen wechseln jährlich, dadurch bleibt der Boden in gesundem Zustand, die Fruchtbarkeit wird gefördert. Die Düngung erfolgt mit präpariertem Mistkompost. Präpariert heißt, mit den biologisch-dynamischen Kompost-Kräuterpräparaten durchsetzt. Diese bringen eine hervorragende Verfügbarkeit der Nährstoffe, was zur Folge hat, dass die Pflanzenbestände robust und gesund sind, und wenig von Schädlingen heimgesucht werden.

Milchvieh

Unsere Milchviehherde besteht aus 30 Kühen und ca. eben soviel Jungvieh der Rasse Fleckvieh. Ein Laufhof mit Liegeboxen steht den Kühen im Sommer zur Melkzeit zur Verfügung, im

Winter können sie sich dort vollständig aufhalten. Gemolken wird in einem Doppel-Dreier-Melkstand. Die Reinigung der Melkanlage erfolgt durch einer Kochendwasserreinigung. Die Jungtiere sind in großen Tretmist-Boxen untergebracht, die mindestens einmal am Tag ausgemistet werden. Im Sommerhalbjahr sind alle Tiere bis auf die Kälber Tag und Nacht auf der Weide. Zur Nachzucht werden nur die eigenen Jungtiere verwendet. Die Kälber kommen in einer extra Abkalbebox zur Welt, dort hat die Kuh freie Bewegungsmöglichkeit und die Kalbung

verläuft ohne Komplikationen meist alleine ohne unser Zutun. Die Kälber werden ca. 4 Monate mit Vollmilch aufgezogen , männliche Jungtiere werden meist an andere Betriebe verkauft.

Heckenpflege und Holzgewinnung

Die Landschaft in Unterlengenhardt zeichnet sich als so genanntes Waldhufendorf durch außergewöhnlich viele Heckenriegel aus. Im Wechsel mit den Ackerflächen sind sie über die Jahrhunderte entstanden, dabei wurden die anfallenden Steine auf den Äckern aufgesammelt, und an den Ackerrand geschichtet. Mit der Zeit wuchsen dann, wohl eher unbeabsichtigt, zwischen den Steinen Büsche und Bäume in extremer Artenvielfalt (Ahorn, Eiche, Haselnuss, Espe, Weide, Esche, Ulme, Mehlbeerbaum, Kirsche, Weißdorn, Holunder, Tanne, Birke, Ginster, Erle). Damit diese nicht in die Äcker hineinwachsen, müssen sie regelmäßig zurück geschnitten und ausgelichtet werden. Diese Arbeit verrichten wir vor allem im Winter und da es so viele Hecken sind, ist es ein richtiger Betriebszweig, es fällt sehr viel Holz dabei an. Aufgrund dessen haben wir uns vor etlichen Jahren dazu entschlossen, unser Heizsystem diesen Umständen anzupassen. Es wurde eine Holzzentralheizung eingebaut, die sowohl alle Wirtschaftsräume und Wohnräume beheizt, als auch das Warmwasser im Winterhalbjahr erzeugt.

Hofladen

Im Angebot sind unsere Produkte aus Käserei, Bäckerei und Gärtnerei sowie Produkte von Kollegen aus der Umgebung.

Dabei legen wir Wert darauf, dass die Produkte demeter- oder bioland-zertifiziert sind und ein Beschaffungs-Radius von 100 km nicht überschritten wird. So kannst Du Dir sicher sein, dass alle Produkte in Deinem Einkaufskorb bio und regional sind und die Landwirte aus Deiner unmittelbaren Umgebung unterstützt werden.

Sowohl das eigene als auch das zugekaufte Sortiment werden stetig erweitert.

Besonderheit

Außer dem Ulmenhof gibt es in Unterlengenhardt noch eine Demeter-Gärtnerei. Zusammen haben wir die Gemarkung als Gentechnikfreie-Region ausgewiesen.

Nennenswert ist in unseren Breiten das große „Solardach“ an der Südwestseite der Dachfläche. Es ist eine Konstruktion, die im Sommer heiße Luft ansammelt, um damit Heu oder auch Getreide nachtrocknen zu können. Bei uns gibt es regelmäßig Wärmegewitter, die einem bei der Heugewinnung oder auch bei der Getreideernte zu schaffen machen können. Man kann dann schnell reagieren und das Heu vorzeitig einfahren. Mit der Klimaveränderung gehen leider auch stark wechselnde Wetterverhältnisse einher, so dass die Trocknung jedes Jahr kostbarer wird.

Außerdem befindet sich neben dem Solardach noch ein Feld mit Sonnenkollektoren, die den gesamten Warmwasserbedarf inklusive Heisswasserreinigung für die Melkanlage im Sommerhalbjahr bereit stellt.

Saatgut und Jungpflanzen

Beim Saatgut für die direkt gesäten Kulturen verwenden wir zu 95% samenfeste Sorten von der Bingenheimer Saatgut AG. Einen kleineren Teil der Jungpflanzen ziehen wir selbst, überwiegend kommen sie von der Gärtnerei Gayser und Fischer.

Welches Gemüse wächst bei uns?

Eine ganze Menge, aber in jeder Jahreszeit etwas Anderes. Im Winter trotzen Lauch, Rosenkohl und Grünkohl der Witterung und den Hasen und Rehen, oft gibt es noch Spinat und Feldsalat oder verschiedene Pflücksalate aus dem Folienhaus. Wichtiger aber ist, dass die Lager mit Wurzelgemüse, Kohl, Kartoffeln, Zwiebeln und Kürbissen gefüllt sind, die nach und nach verkauft werden. Irgendwann ist alles alle. Dann wird es draußen wieder grün und hoffentlich steht bald die erste Ernte von Salat, Kohlrabi, Fenchel, Radieschen, Brokkoli, Bundzwiebeln, Zuckererbsen oder den verschiedenen Kräutern an. Die genannten Kulturen und einiges mehr müssen laufend neu gesät oder gepflanzt werden, um dann auch kontinuierlich ernten zu können.

Wird es richtig warm, kommen Zucchini, Bohnen, Tomaten und Gurken dazu, gleichzeitig füllt sich der Acker mit den vielen Dingen, die dann ab Frühsommer bis in den Herbst hinein nach und nach reif und geerntet werden: Möhren, Rote Bete, Sellerie, Pastinaken, Lauch, Rotkohl, Weißkohl, Wirsing, Spitzkohl, Chinakohl, Kartoffeln, Mangold, Paprika, Kürbisse, Zwiebeln und und und. Werden im Oktober die Beete abgeerntet, wandert vieles davon wieder in das Gemüselager. Salate, Kohlrabi oder Blumenkohl gibt es bis weit in den November hinein. Da kommen dann noch die Herbstsalate, wie Endivien, Radicchio oder Zuckerhut dazu.

Immer mal wieder machen uns die Witterung, gefräßige Tierchen, vielleicht auch mal die Planung oder etwas ganz anderes einen Strich durch die Rechnung und irgendetwas klappt nicht wie gehofft. Dann gibt es von den betroffenen Pflanzen auch mal wenig oder im schlimsmten Falle gar nichts.

Website: www.ulmenhof-unterlengenhardt.de